Stadt und Ortsteile

Die Stadt Stößen bestand in ihrer Verwaltungsstruktur bereits vor der Gemeindegebietsreform 2010.
In der Stadt mit weiteren zwei Ortsteilen und auf einer Fläche von 729 ha leben insgesamt 912 Einwohner.
Der städtische Heimatverein richtet in seiner Heimatstube regelmäßig kulturelle Veranstaltungen aus. Wanderer können im nahen Nautschketal erholsame Stunden verbringen.


Stößen

933    Urkundliche Ersterwähnung
 982, 1088, 1432    Stadtbrände
 1534    Neubau der Stadtkirche
 1763    Rathausbau
 1828    Rathausumbau
 1908    Anschluss an die Bahn


Stößens Ursprünge reichen bis weit ins frühe Mittelalter zurück. So geht man davon aus, dass es hier bereits im Thüringer Reich (3. bis 5. Jhd.) einen festen Ort gab. Davon zeugt ein Fundstück aus einem Gräberfeld, das am Südrand der Stadt beim Lehmabbau entdeckt wurde. Eines der etwa 200 gefundenen Gräber, die vermutlich zwischen den Jahren 450 und 650 angelegt wurden, war besonders tief. Es war ein Holzkammergrab aus der Merowingerzeit und gehörte vermutlich einem Teilkönig der Thüringer. In diesem Grab wurde ein vergoldeter Spangenhelm gefunden, welcher in einer ostgotischen Werkstatt angefertigt wurde. Diesen kann man heute im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle betrachten. Ein Duplikat ist außerdem in der Stößener Heimatstube ausgestellt. Sehenswert ist die romanische Stadtkirche St. Petrie, die 1534 auf dem Platz ihres völlig zerstörten Vorgängerbaus errichtet worden ist. Seit jener Zeit bestand in der Kleinstadt auch eine Schule. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein unterrichtete ein einziger Lehrer fast 200 Schülerinnen und Schüler. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand dann in der Schulstraße ein schön anzusehender Neubau, in welchem heute noch die Grundschule untergebracht ist. Im Zuge des Städtebausanierungsprogramms fanden in der Vergangenheit zahlreiche Restaurierungsarbeiten statt. Allen voran der Markt wurde neu gestaltet – so beispielsweise der Brunnen auf dem Platz. Bereits von weitem stechen einem zwei – aufgrund ihrer Höhe – markante Gebäude ins Auge – zum einen der 1927 errichtete Wasserturm sowie der 1938 am Bahnhof erbaute Getreidesilo.

Nöbeditz

 1266    Ersterwähnung des Ortes als "Nabdicz"

Im Norden Stößens schließt sich das Dorf Nöbeditz an. Es beherbergte in früher Zeit ein Rittergut und wenige Wohnhäuser. 1929 wurde dann der Gutsbezirk aufgelöst und der Ort nach Stößen eingemeindet.

Priestädt

 1300    Ersterwöhnung des Ortes als "Bristete"

Der Name des Dorfes leitet sich vom mittelhochdeutschem „bri“ ab, was so viel wie Brei oder Sumpf bedeutet. In Priestädt beginnt das malerische Nautschketal, das nach dem kleinen Bach benannt ist, der sich hier seinen Weg in die Wethau ebnet.